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Smarter Service für Patentschriften

In diesem Artikel geht es um:

  • Die Entstehung des Productized Service EVOip
  • Wie es dem Team früh gelang, zwei Großkunden zu angeln
  • Und zwar mit einer Webseite, die alles andere als perfekt war – Mut zur Lücke eben

 

Mut zur Lücke – Fallbeispiel 04

Website kurz nach dem Start (Stand Jan 2017)

Das vierte Beispiel unserer Serie „Mut zur Lücke“ ist ein smarter B2B-Service. Ein sog. Productized Service. Das freut uns, weil smarte Services nicht einfach zu bauen sind. Es ist zugleich eine kleine „Wunder passieren auch heute noch“-Geschichte. Sie zeigt, wie man mit einer mutigen Aufstellung und einer vorläufigen Seite schnell Erfolg haben kann, in diesem Fall zwei Großkunden gewinnt, die jeder andere sich nur wünschen würde.

Thomas Stehle und Ricardo Cali haben gut Lachen – ihr Konzept greift.

 

EVOip – Ein Service für Intellectual Property

Aber fangen wir von vorne an. Diesmal geht es um die Lösung eines Problems, das nur wenige haben: Was tun, wenn man in einer Flut von Patenten untergeht? Stell Dir ein technisches Patent vor, eine Patentschrift. Diese muss eingereicht werden, wenn man etwas schützen will. In der Regel bestehen diese aus vielen Seiten mit vielen Fachwörtern.

Und nun kommt der Haken.

Wenn Dir die Anmeldung gelungen ist und Du Dein Patent hast, solltest Du auch die Patentanmeldungen anderer im Auge behalten. Denn wenn diese Dein Patent nicht kennen und etwas Ähnliches schützen lassen wollen, musst Du innerhalb von 9 Monaten Einspruch gegen die andere Anmeldung erheben. Wenn Du das nicht tust, kann das viel Ärger und Kosten nach sich ziehen (Anmerkung für alle Value Proposition Fans – das ist der Customer Pain).

Eine Firma, die nicht nur ein, sondern mehrere Patente hat (was bei technischen Firmen meist der Fall ist), steht vor einem Riesenberg Arbeit, der keinen Spaß macht. Sie muss ihre Patenschrift mit der von vielen anderen Firmen ständig vergleichen. Um das zu können, MUSS sie die Patente der anderen lesen. Das ist langweilig und wie das Suchen einer Nadel im Heuhaufen. Was wäre, wenn Dir jemand diese Arbeit fast ganz abnimmt?

Smartes Remote Team gründet Spezial GmbH

Niemand liest gerne hunderte Seiten in Behördendeutsch. Es sei denn, man heißt Thomas Stehle oder Ricardo Cali. Die beiden waren in einer unserer Intensivgruppen und bauen seit 2015 mit EVOip ein agiles Smart Business Concept auf. Thomas P. Stehle hat als Patent-Ingenieur tiefen Einblick in diese Prozesse. Ricardo Cali ist Profi im Bereich IT-Businessmanagement, beide verbindet eine Begeisterung für IT, Technik und gute Prozesse.

Da zu zweit, zählen sie nicht unter die Solopreneure, sondern bilden ein smartes Team, da sie remote (München / Mannheim) arbeiten und dabei alle Regeln einer smarten Aufstellung einhalten. Sie gründeten die EVOip GmbH – einen Engineering Service Provider für das bessere Handling von Aufgaben rund um das Thema “Intellectual Property” (geistiges Eigentum) einer Firma.

78 Prozent schneller ist ein Argument

Das Besondere: Sie sind keine Rechtsanwälte und liefern in dem Bereich Patente auf den ersten Blick „nur“ eine Zeitersparnis. Die hat es aber in sich. Ihr Angebot:

We are delivering intellecutal property services to our customers to foster productivity and fasten development cycles.

Auf Deutsch: Sie helfen großen, technischen Firmen, im Patent-Papiersalat den Überblick nicht zu verlieren. Besser noch: Da Firmen ungerne teure Ingenieure stundenlang Patentschriften lesen lassen (dafür wurden sie nicht angestellt), haben die beiden ein Verfahren entwickelt (einen Productized Service), der den Firmen enorm viel Zeit spart:

Die beiden lesen die Patenschriften für die Firmen und erstellen knackige und verständliche Summaries. Diese können dann in den Firmen viel schneller durchgesehen werden und die beteiligten Ingenieure können schnell entscheiden, an welcher Stelle sie tiefer bohren sollten. Das Ergebnis: Die Firmen sind fast 80 Prozent schneller als vorher und es gelingt ihnen zu 100 Prozent, ihre Einspruchsfristen zu halten.

Mehrstufiger Productized Service

Die EVOip-Patent-Summaries sind das Kernangbot von EVOip®. Diese Summaries stehen auf der Produkt-Treppe quasi als grundlegender Service auf einer unteren Stufe. Wer diesen Service in Anspruch nimmt, bucht in der Regel noch die nächste darüberliegende Service-Stufe dazu: ein digitales Kollaborations-Tool mit dem Namen PatentFlow.

Hin und wieder müssen Rechtsanwälte und andere Abteilungen ihre Meinung zu einem Punkt dazugeben. Damit das nicht aus dem Ruder läuft, stellen die beiden eine spezialisierte IT-Struktur mit standardisierten Workflows. Die Kooperation mit namhaften Kanzleien ist dabei wesentlicher Teil der Firmenstrategie.

Also ein Service mit strengen standardisierten Abläufen und verschiedenen Stufen:

  • Identifizierung, welche Patente gelesen werden müssen
  • Erstellung von Summaries
  • Zur Verfügungstellung von virtuellen Aktenordnern, in den alle Beteiligten Patentschriften sicher und schnell sichten können

Das war es.
Das ist eine geniale und gute Idee.

 

Und nun zur Mut-Zur-Lücke Website

Die Seite ist bisher von den beiden (zwei Ingenieuren) gestaltet. Sie war zum Start 2016 nicht umwerfend schön. Ganz am Start bestand die EVOip Website eigentlich nur aus:

  • Startseite (mit kurzer Skizze des Angebotes)
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung

Und die Seite war in Deutsch, da die beiden zunächst in Deutschland ihr Netzwerk ausspannen wollten. Heute ist die Seite bereits etwas gewachsen und ist komplett auf Englisch.

Eine Geschichte, schön und trotzdem wahr

Wenn Du heute auf die Webadresse gehst, ist die Seite komplett in Englisch. Das war nicht so schnell geplant. Ihren ersten Großkunden gewannen Thomas und Ricardo in Handarbeit. Ein großes deutsches technikorientiertes Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitenden. Dieser Kontakt war vorher schon da, wurde vertieft und man fand sich. Dazu war die Website nicht kriegsentscheidend.

Der erste Fisch war also schon ansehnlich groß und für ein junges smartes Team ein Volltreffer. Der nächste Fisch sollte aber um etliches größer sein und katapultierte die beiden auf einen Schlag in die internationale Szene. Deswegen ist die Seite heute bereits international aufgestellt.

Und das kam so (wir erinnern uns):

die erste Seite war nicht perfekt, sie war in Deutsch, sie enthielt außer dem Impressum und der Datenschutzerklärung nur einige Stichpunkte zu dem neuen Service.

Irgendwo auf der Welt (wir dürfen nicht sagen wer und wo) gibt der Verantwortliche eines international tätigen Großkonzerns bei Google einige Stichworte über Patent-Management ein. Dieser Mann suchte einfach einen Anbieter, der anders als die bisher gewohnten Firmen sein sollte.

Ein Treffer war die ganz frische Seite von EVOip aus Deutschland. Er kann kein Deutsch. Aber er versteht den Begriff Intellectual Property und Service und klickt bei Google auf „diese Seite übersetzen“. Was er dann in Englisch lesen kann, weckt sein Interesse, er greift zum Telefon und ruft an.

Das Ergebnis: EVOip hat Stand heute zwei Großkunden. Und das mit einer Website, die noch viele Lücken hatte.

Sehen wir uns jetzt die Seite an

Die Seite besteht aus einer Long Copy Startseite. Im Kopfmenü werden die Punkte Company, Services und Technologie vertieft. Ein über Facebook gefütterter Blog und ein Kontaktformular runden die Seite ab. Technisch weiß-blau, ohne große Schnörkel.

Hier ist die Startseite mit dem Stand Jan 2017 zu sehen. Es ist bereits die englische Version. Der Screenshot wurde etwas gekürzt. Die zuvor genannte deutsche Seite war noch knapper.

productized-service

Ein Start-up, das für Großkunden interessant sein soll, braucht auch auf einer Mut-zur-Lücke-Seite einige Signale, dass man es ernst meint. In diesem Fall sind dies:

  • die GmbH als Rechtsform
  • die Unterstützung eines Bundesamtes und der Hannover Messe
  • Partner wie Bernstein
  • Fachliche Referenzen (u.a. hat Ricardo 2016 das Studium zum Patentreferent absolviert)

 

Fazit: Mut zur Lücke lohnt sich

Diese Geschichte gehört in unsere „Mut zur Lücke“-Serie, weil sie zeigt: Fange an und bewegen Dich. Wer wartet, bis er fertig ist, verpasst wertvolle Zeit. Die Qualität Deines Angebotes ist wichtiger als die Qualität Deiner Website. Zumindest am Anfang, wenn Du startest. In diesem Fall gelang über die erste Seite schneller als erwartet ein Riesenschritt in die richtige Richtung.

Was tun Thomas Stehle oder Ricardo Cali heute?

Zum einen haben sie mit ihren beiden ersten (großen) Kunden genug zu tun. Zum anderen bauen sie im Marketing auf persönliche Präsenz. Ihr IP-Service ist – wenn er gebucht wird – ein Remote Service. Die Arbeit bei EVOip ist nicht an einen Ort gebunden, alle Mitarbeiter können sich von überall auf der Welt virtuell einhängen. Der Erstkontakt zu Großkunden kommt aber doch in der Regel über persönliche Begegnungen. Dort setzen sie auf Messen, Seminare, Fachtreffen und Empfehlungen.

Wer von Euch das Problem hat, Patente im Blick zu behalten – die beiden arbeiten nicht nur für große Firmen. Nimm einfach Kontakt auf. Wir wünschen den beiden noch mehr Firmen, die über ihre Mut-Zur-Lücke Seite stolpern, gute Kontakte in den persönlichen Gesprächen und sind uns sicher: EVOip hat Zukunft. Wir sind gespannt, wie die Website in 3 Jahren aussieht.


Mut zur Lücke – Artikelserie

Mut zur Lücke – Einführungsartikel

Fallbeispiel 01 – Solopreneur Experte – Christoph Berger mit Applied Go

Fallbeispiel 02 – Solopreneur Verlag – Tanja Philippeit mit Starnberger Spiele

Fallbeispiel 03 – Solopreneur Podcasterin – Sina Paris mit Girl Meets Business

Fallbeispiel 04 – Smarter Patentservice – Thomas und Ricardo mit EVOip

Fallbeispiel 05 – Solopreneur Meditationsplatz – Sabine Wagner mit Zenplaces


 

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