Warning

Die Financial Times Deutschland ist nicht mehr

Von einem Vorzeigemagazin, das scheiterte

Im November 2012 wurde es offiziell. Steffen Klusmann, der Chefredakteur der Financial Times Deutschland gab online das Ende seine Blattes bekannt. Am 7. Dezember 2012 ging dann die Seite ftd.de vom Netz und es erschien die letzte Ausgabe dieses renommierten Blattes.

Diese Nachricht traf uns doch

Das es ein Blatt wie die Financial Times treffen kann, sollte nachdenklich stimmen und die Frage nach dem eigenen Geschäftsmodell aufwerfen. Denn das Scheitern der Financial Times Deutschland hat auch Dir etwas zu sagen.

Es ist ein Zeichen unseres (digitalen) Umbruches.


Es geht um Dein Zukunfts-Geschäfsmodell

Der Untergang der Financial Times Deutschland ist im Medienbereich so etwas wie der Untergang der Titanic im letzten Jahrhundert – nur ohne Tote (das war übrigens fast auf den Punkt 100 Jahre vorher). Es ist ein symbolisches Ereignis, dass uns vor der Hybris bewahren sollte, alles besser zu wissen.

Steffen Klusmann schrieb in der offiziellen Ankündung des Endes:

Wir haben die schöpferische Zerstörungskraft des Internets zwar seit unserer Gründung so intensiv beschrieben wie kein anderer in Deutschland. Es ist uns allerdings nicht gelungen, darauf aufbauend ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das unseren Anspruch an Journalismus zu finanzieren vermag.

Oder anders gesagt: Wir haben darüber geschrieben, aber wir haben es selbst nicht hinbekommen.

Einer ganzen Branche dämmerte es damals: Es fehlen die digitalen Geschäftsmodelle!

Das Handelsblatt, der direkte Mitbewerber, jubelte in keiner Weise.

Gabor Steingart kommentierte auf der Titelseite des Handelsblatt einen Tag vorher die Gerüchte des Untergangs der Kollegen mit den Worten:

Weltweit haben die Verleger die Kraft des Internets unterschätzt. Ihr Entschluss, die Waren Information und Analyse im Internet gratis feilzubieten, war ein Jahrhundertirrtum.

Die Entscheidung für die Paywall

Wenn Du diesen Artikel liest, sind wir schon ein paar Jahre weiter. Bei vielen Magazinen wie dem Spiegel haben sich die Zahlen gedreht. Die Hauptumsätze kommen online herein. An fast jedem richtig spannenden Artikel ist ein Schloss, das sich nur öffnet, wenn Du bezahlst. Paywall wird das genannt. Man sieht den Content zwar, aber ein großer Teil (bis auf die Appetizer) ist verriegelt.

Nicht nur wegen dem Ende der Financial Times setzen heute Nachrichtenmagazine wie der Spiegel immer mehr auf die Paywall. Aber der Untergang der Financial Times Deutschland war bestimmt ein Wink mit dem Zaunpfahl. Die Paywall wurde nicht sofort und nicht 100% eingeführt. Aber Stück für Stück wird heute zwischen freiem und bezahlten Content unterschieden.

Woher kennen wir dieses taktische Vorgehen?

Ein taktisches Vorgehen, das bilderbuchhaft auf eine Produkt-Treppe® gehört und jedem Smarten Experten zu Ehre gereicht.

Es wird heute strategisch im digitalen Geschäftsmodell unterschieden, was in die Reichweite und was in die Tragschicht einzahlt!

Wir sagen Danke

Wir haben uns damals 2012  von der Financial Times Deutschland mit einigem Wehmut verabschiedet. Sie war uns über einige Jahre eine treue Gefährtin und Impulsgeberin. Wir sehen das Ende der Financial Times Deutschland historisch als ein Zeichen des digitalen Umbruchs, der durch die gesamte Wirtschaft geht. Wie der Untergang von Quelle oder die Abschaffung des IKEA Kataloges.

Eine Zeit mit Schmerzen, aber auch mit Chancen, wie es auch Steffen Klusmann in seinem Abschiedspost sah:

Denn wir glauben an Qualität und wir glauben an die Kraft der schöpferischen Zerstörung. Und als Wirtschaftsjournalisten wissen wir, dass jeder schöpferische Prozess auch neue Geschäftsmodelle hervorbringt.


Was kommt nach der Zerstörung?

  • Von welchen neuen Geschäftsmodelle sprechen wir?
  • Kann man an die Kraft der Zerstörung glauben?

Das klingt irgendwie seltsam. Mir ist klar, dass er mit diesem Satz auf Schumpeter anspielt, dem Makroökonom, der sagte, dass unaufhörlich die alten Strukturen zerstört werden.

  • Was bedeutet das aber?
  • Das wir immer immer größer, schneller, höher (digitaler) werden müssen?

Die Zeit der Smarten Experten

Wir sagen Nein. Die Zeit des grenzenlosen Wachstum ist vorbei. Die Zeiten der anderen Entscheidungen ist gekommen. Wenn wir uns ändern, sollten wir ab jetzt immer überlegen: In welche Richtung wollen wir uns verändern? Das ist einer der Gründe, warum es aus dem Untergang der Financial Times Deutschland nicht nur die Folgerung gibt, immer größere Paywalls zu bauen.

Eine Reaktion kann auch sein:

Werde niemals so groß wie die Financial Times, dass Du sogar mit viel Kapital versinken kannst. Stay smart. Don´t be a unicorn. Be a colibri. Und dieses alternative Folgerung führt dann zur Zeit der smarten, digitalen Expertinnen und Experten.

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